Nagellack & Schwangerschaft: Ist Fingernägel lackieren erlaubt?

Frau mit orangenem Nagellack hält Glas
Auch werdende Mamas wollen nicht auf bunte Nägel verzichten
© Pexels/ Kristina Paukshtite

Immer wieder kursieren Gerüchte darüber, dass Nagellack & Schwangerschaft tabu sind, da der Lack sich gesundheitsschädlich auf das ungeborene Baby auswirken soll. Was wirklich an diesem Gerücht dran ist und worauf du bei Nagellack in der Schwangerschaft achten musst, liest du hier.

Darf ich Nagellack in der Schwangerschaft benutzen?

Kurz und knapp: Ja. Deine Fingernägel können weiterhin nach Belieben in bunten Farben strahlen. Das Tragen von Nagellack in der Schwangerschaft gilt als unbedenklich.

Zwar enthalten viele Nagellacke giftige Stoffe, jedoch in so geringen Mengen, dass sie sich nicht auf die Entwicklung deines Kindes auswirken können.

Worauf sollte ich beim Nägel lackieren in der Schwangerschaft achten?

Wenn du auf Nummer sicher gehen möchtest, achte darauf, die freiwerdenden Dämpfe und Gerüche während des Lackierens und der Nagellackentfernung nicht zu intensiv einzuatmen. Dafür einfach ein Fenster öffnen, an der frischen Luft lackieren oder nach dem Lackieren in einem anderen Raum aufhalten.

Welcher Nagellack ist in der Schwangerschaft erlaubt?

Grundsätzlich darf jeder handelsübliche Nagellack aus der Drogerie verwendet werden. Deine Nägel könnten da aber anderer Meinung sein, denn viele Frauen leiden während der Schwangerschaft unter dünnen und brüchigen Nägeln. In diesem Fall solltest du einen Nagellack verwenden, der über eine pflegende Formel verfügt und zusätzlich einen Nagelhärter benutzen. Auch diesen findest du in jedem Drogeriegeschäft.

Nagellackentferner: Aceton besser meiden

Empfohlen wird, dass du zu acetonfreiem Nagellackentferner greifst. Aceton ist ein Lösungsmittel. Die aggressive Chemikalie löst den Nagellack auf und entfernt ihn, sie trocknet die Nägel aus, macht sie rissig und spröde. Ist das erst einmal passiert, kann es sich reizend auf die Schleimhäute auswirken. Das Risiko ist zwar sehr gering, aber zum Glück gibt es zahlreiche acetonfreie Alternativen. Preislich unterscheiden sie sich nicht vom klassischen Nagellackentferner mit Aceton.

Achtung beim Besuch im Nagelstudio

Im Nagelstudio werden für die Nagelmodellage meist flüssige Mittel mit sehr hohem Methylmethacrylat-Gehalt verwendet. Die Substanz mit dem komplizierten Namen ist eine Flüssigkeit, die als gesundheitlich bedenklich eingestuft wird. Sie wirkt stark sensibilisierend und kann Kontaktallergien auslösen, in Einzelfällen sogar Nagelentzündungen und Nagelablösungen verursachen.

In professionellen Nagelstudios wird bei der Anwendung auf die Vermeidung von Hautkontakt mit der Substanz geachtet und die Belüftung im Innenraum minimiert die Gefahr. Im Zweifelsfall: bitte einfach Vorort darum, dass andere Produkte mit geringem Methylmethacrylat-Gehalt für die Nagelmodellage verwendet werden.

Noch ein kleiner Hinweis für dich: Aufgrund der Hormonumstellung halten Kunstnägel bei manchen Schwangeren schlechter.

UV-Licht zum Trocknen von Nagellack – eine Gefahr?

Viele Frauen machen sich während ihrer Schwangerschaft Sorgen um die ungesunde Strahlung von UV-Licht. Im Zusammenhang mit Nagellack ist die Sorge jedoch unbegründet. Die Strahlen dringen nicht tief ein, sondern bestrahlen lediglich die Nägel und die Haut.

Natürlich sollte trotzdem darauf geachtet werden, dass der Bauch nicht direkt von dem UV-Licht bestrahlt wird. Dreh dich während des Trocknens mit deinem Bauch einfach etwas weg von der UV-Lampe und du bist auf der sicheren Seite.

Tipp: Bei der Geburt möglichst auf Nagellack verzichten

Für die Geburt sollte der Nagellack oder auch die künstlichen Nägel entfernt werden. Für den Fall, dass es während der Geburt zu Komplikationen kommt, muss das medizinische Personal die Durchblutung der werdenden Mutter überprüfen und drückt dabei auf einen Fingernagel. Ist die Haut unter dem Nagel nach länger als zwei Sekunden noch nicht wieder rosig und somit durchblutet, weist es auf einen niedrigen Blutdruck der Mutter hin und auf damit verbundene Kreislaufprobleme.

Quellen