Das Wichtigste in Kürze
- Im Normalfall ist Nasenbluten in der Schwangerschaft vollkommen unproblematisch.
- Der Blutverlust ist zu gering, um deinem Kind oder dir ernsthaft zu schaden.
- Bei deiner nächsten Vorsorgeuntersuchung solltest du es dennoch ansprechen.
- Ein kaltes Tuch im Nacken und den Kopf hochlagern, hilft das Nasenbluten zu stoppen.
In diesem Artikel:
Ursachen von Nasenbluten in der Schwangerschaft
In der Schwangerschaft verändert sich dein Körper sehr stark: Hormone werden ausgeschüttet, Organe verschoben und dein Blutvolumen erhöht. Die gesteigerte Menge an Östrogen lockert das Bindegewebe – auch in den feinen Gefäßwänden der Nase. Zusammen mit deinem gestiegenen Blutvolumen sorgt das dafür, dass deine Schleimhäute besser durchblutet und empfindlicher werden. Bei einigen Schwangeren schwellen die Schleimhäute sogar an. Das führt zu Nasenbluten. Schwangerschaften in den Wintermonaten trifft es besonders oft.
Die dünnen Membranen in der Nase trocknen aus und sind noch empfindlicher. Kleine Äderchen reißen oder platzen leichter und es kommt zu Nasenbluten in der Schwangerschaft. Meist reicht dafür schon ein kräftiges Naseputzen oder Niesen.
Besonders Frauen, die eine Schwangerschaftsrhinitis, also einen Schwangerschaftsschnupfen entwickeln, haben mit häufigem Nasenbluten in der Schwangerschaft zu kämpfen.
Kein Grund zur Panik: Im Normalfall ist Nasenbluten in der Schwangerschaft vollkommen unproblematisch. Auch wenn es im ersten Moment dramatisch aussieht, ist der plötzliche Blutschwall aus deiner Nase etwas ganz Normales. Mach dich deswegen also nicht verrückt. Der Blutverlust ist zu gering, um deinem Kind oder dir ernsthaft zu schaden.
Nasenbluten Schwangerschaft: Wann zum Arzt?
Trotzdem solltest du bei deiner nächsten Vorsorgeuntersuchung mit deinem Frauenarzt oder deiner Frauenärztin darüber sprechen. Diese werden zur Sicherheit abklären, ob es eventuell andere Ursachen gibt. Häufiges Nasenbluten kann nämlich ein Symptom für Bluthochdruck, eine Blutgerinnungsstörung oder Eisenmangel sein.
Wichtig: Falls das Bluten länger als 20 Minuten anhält oder auffällig stark ist, solltest du sofort deinen Arzt oder deine Ärztin aufsuchen.
Erste Hilfe bei Nasenbluten
Bei Nasenbluten in der Schwangerschaft ist es zunächst wichtig, die Blutung schnell zu stoppen. Dabei hilft:
#1: Sitzen bleiben oder Kopf hochlagern: Durch die aufrechte Haltung wird der Blutdruck im Kopf verringert. Beuge außerdem deinen Kopf nach vorne. So verhinderst du, dass Blut in den Magen beziehungsweise in die Atemwege läuft.
#2 Kaltes Tuch in den Nacken: Unterstützend kannst du ein kaltes Tuch oder ein Coolpack in den Nacken oder auf Stirn und Nase legen. Die Kälte sorgt dafür, dass die Schleimhäute sich zusammenziehen und die Blutung langsam gestoppt wird.
#3 Nase zusammendrücken: Sobald die Blutung schwächer wird, kannst du deine Nasenflügel zwischen Zeigefinger und Daumen zusammendrücken, bis du nicht mehr blutest. Dies sollte nach circa zehn Minuten der Fall sein.
Nasenbluten in der Schwangerschaft: Das NICHT tun!
Bei Nasenbluten legen viele Menschen reflexartig den Kopf in den Nacken. Der deutsche Berufsverband der Hals-Nasen-Ohrenärzte warnt:
„Dadurch läuft das Blut nach hinten in den Rachen und durch die Speiseröhre in den Magen. Das kann zu Übelkeit und Erbrechen führen. Außerdem besteht die Gefahr, dass das Blut in die Atemwege gerät.“
So lässt sich außerdem nicht beurteilen, wie stark die Blutung ist. Aus dem gleichen Grund solltest du dich bei Nasenbluten auch nicht hinlegen.
Dir ein Taschentuch oder Watte in die blutende Nase zu stopfen ist auch keine gute Idee. Beim Entfernen kann die Wunde wieder aufreißen.
Kurz nach dem Nasenbluten solltest du dich auch nicht schnäuzen, sonst beginnt die Blutung schnell wieder von vorne.
Nasenbluten in der Schwangerschaft vorbeugen: 7 Tipps
Ganz vermeiden lässt sich Nasenbluten in der Schwangerschaft nicht. Aber damit es so selten wie möglich vorkommt, solltest du deine Nase sehr vorsichtig putzen. Außerdem können diese Tipps helfen, vorzubeugen:
- Nase eincremen
Das Eincremen der Nase mit Vaseline oder anderen fetthaltigen Cremes hilft gegen kalte und trockene Winterluft und hält die Nasenschleimhäute lange feucht. - Nasensprays
Vor allem sanfte Nasensprays, wie Meerwasser-Sprays mit einem hohen Salzgehalt helfen bei Nasenbluten in der Schwangerschaft. Wichtig: Nicht alle Nasensprays sind für Schwangere geeignet. Bevor du dazu greifst, halte Rücksprache mit deinem Arzt oder deiner Ärztin. - Viel trinken!
Da Nasenbluten in der Schwangerschaft auch aufgrund von trockenen Nasenschleimhäuten entstehen kann, solltest du darauf achten, genug Flüssigkeit aufzunehmen. - Feuchte Luft
Ein Luftbefeuchter beugt einer Austrocknung der Nasenschleimhäute und somit Nasenbluten vor. Alternativ helfen auch nasse Tücher auf der Heizung.
- Inhalieren mit Wasserdampf
Auch ein Dampfbad für das Gesicht kann helfen, die Nasenschleimhäute feucht zu halten. Zusätze wie Kamille wirken zusätzlich entspannend. - Nasenspülungen
Hilfreich sind auch regelmäßige Nasenspülungen mit einer Kochsalzlösung - Erhöhter Oberkörper
Wenn du vor allem nachts oder morgens Nasenbluten bekommst, hilft oft eine etwas erhöhte Position. Damit du ungestört und beschwerdefrei schläfst, kannst du deinen Oberkörper mit ein paar mehr Kissen höher lagern.