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Der sogenannte Doppler-Ultraschall (Dopplersonografie) im zweiten Schwangerschaftsdrittel ist hingegen ein bildgebendes Verfahren zur Kontrolle der Blut- und Sauerstoffversorgung beim Kind.
Dabei wird unter anderem die Arteria uterina auf beiden Seiten untersucht, um den Blutfluss der Mutter zum Fötus beurteilen zu können. Die Gebärmutterarterien versorgen den Uterus und damit über die Plazenta auch den Fötus.
Wird in dieser Flusskurve eine Kerbe sichtbar, bezeichnet man das in der Medizin mit dem englischen Begriff „Notch“ oder auch „uterine notching“.
Konkret heißt das, dass das Blut auf einen Gefäßwiderstand trifft und deshalb nicht ungehindert durch die Arterie fließen kann.
Wie vermerkt der Frauenarzt Notching im Mutterpass?
Der Befund wird im Mutterpass entweder als Notch oder Notching eingetragen. Zusätzlich wird vermerkt, ob es sich um
- beidseitiges Notching (bilateral oder oft mit bds. abgekürzt) oder
- einen einseitigen (unilateralen) Notch handelt.
Bei einseitigem Notching erfolgt noch die Angabe, ob sich die Einkerbung in der linken oder rechten Arterie befindet.
Welche Folgen hat Notching für Mutter und Kind?
Wird beim Doppler-Ultraschall eine Unregelmäßigkeit festgestellt, muss das kein Grund zur Sorge sein! Vor allem dann nicht, wenn das Notching einseitig ist. Um die ausreichende Blutversorgung des Kindes sicherzustellen, erfolgen im weiteren Schwangerschaftsverlauf regelmäßige Untersuchungen der betreffenden uterinen Arterie und der Gebärmutter.
Hat die Dopplersonografie ein beidseitiges Notching ergeben, kann es zu einer Unterversorgung des Kindes und damit zu einer Wachstumsverzögerung kommen. Zudem steigt das Risiko der Entwicklung einer hypertensiven Schwangerschaftserkrankung. Zu diesen Krankheiten, die durch einen erhöhten Blutdruck verursacht werden, gehört unter anderem die Präklampsie.
Muss Notching behandelt werden?
Eine Behandlung wird bei Notching nur notwendig, wenn im Schwangerschaftsverlauf Komplikationen auftreten. Oftmals kommt es um die 24. SSW von selbst zu einer Regulierung der Flusskurve. Im Allgemeinen rät der Frauenarzt der Schwangeren dazu, sich körperlich zu schonen. Zuweilen verordnet er auch ein blutverdünnendes Mittel. Dessen Einnahme darf allerdings nur nach ärztlicher Absprache erfolgen.
Sollte der Arzt eine Unterversorgung des Babys feststellen, kann die vorzeitige Geburt eingeleitet werden. Im Brutkasten bestehen für das Frühchen gute Entwicklungschancen. Eine frühzeitige Entbindung wird in der Regel auch bei einer Präklampsie vorgenommen.