Oralsex in der Schwangerschaft: Praktisch oder gefährlich?
Oralsex in der Schwangerschaft gehört für viele Paare ganz natürlich mit zum Liebesspiel. Mit dem Bauch wächst eben auch die Unbeweglichkeit im Bett und viele greifen deshalb lieber auf Oralsex anstelle des normalen Geschlechtsverkehrs zurück – ohne sich über mögliche Risiken bewusst zu sein.
Krankheiten können an das Kind weitergegeben werden
Terri Warren, Krankenpflegerin und Autorin warnt vor der unterschätzen Gefahr „Herpes“ bei Oralsex in der Schwangerschaft: „Die größte Gefahr droht, wenn eine Frau im letzten Drittel der Schwangerschaft Herpes bekommt.“ Die Chancen, dass das Ungeborene dann auch mit diesem Virus auf die Welt kommt stünden dann bei 50 Prozent. Medizinisch bewiesen ist ihre Hypothese allerdings nicht, Terri Warren beruft sich auf ihre Erfahrungen als Gastrednerin zum Thema Herpes.
Der Herpes könne für das Ungeborene sogar lebensgefährlich werden, da die Viren während der Geburt über die Haut und Schleimhäute des Neugeborenen aufgenommen werden können und zum Gehirn weitergeleitet werden, wo sie zu einer Hirnhautentzündung führen, so Prof. Klaus Vetter, Chefarzt der Klinik für Geburtsmedizin am Vivantes Klinikum Neukölln.
Ärzte wehren sich gegen Verallgemeinerung
Warren berichtet allerdings auch von Gegenstimmen: Ärzte würden es kritisieren, dass sie Oralsex in der Schwangerschaft komplett verteufelt, wenn die Krankheit doch nicht nur auf einen kurzen Zeitraum begrenzt ist, sondern die Frau ihr Leben lang begleiten wird.
Vorsorge ist wichtig
Dass eine Schwangere gerade im Endstadium ihrer Schwangerschaft ein schwächeres Immunsystem hat ist bewiesen und deshalb müssen sie besonders aufpassen, sich nicht mit anderen sexuell übertragbaren Krankheiten anzustecken.
Deshalb ist es während der Schwangerschaft (genau wie davor) wichtig, sich über Verhütungsmethoden und mögliche Krankheiten seines Partners zu informieren um im schlimmsten Fall nicht die Gesundheit seines Kindes aufs Spiel zu setzen.