Ist Parmesan in der Schwangerschaft erlaubt?

vonMichaela Brehm | Redaktionsleitung
Parmesan Schwangerschaft: Eine Bedrohung?
© Bigstock / Tanya Sid

Ganz verboten ist Parmesan in der Schwangerschaft nicht. Allerdings solltest du auf ein paar wichtige Details achten, um sicher zu gehen.

Warum heißt es „Kein Parmesan in der Schwangerschaft“?

Parmesan wird aus Rohmilch hergestellt. Generell sollten Schwangere bei Käsesorten, die aus Rohmilch hergestellt werden, vorsichtig sein. Dadurch, dass die Milch bei der Herstellung von Rohmilchkäse nur bis maximal 40 Grad Celsius erhitzt wird, stellen sie ein erhöhtes Risiko für Lebensmittelinfektionen in der Schwangerschaft dar: Allen voran Listeriose, die für dein ungeborenes Baby schlimme Schäden nach sich ziehen kann.

Parmesan ist hier jedoch eine interessante Ausnahme: Obwohl Parmesan ein Rohmilchkäse ist, darfst du ihn in der Schwangerschaft essen. Du musst nur auf die Reifezeit achten!

Darum darf man Parmesan in der Schwangerschaft trotzdem essen

Parmesan gehört zu den Rohmilch-Käsesorten, die lange reifen. Genauso wie Emmentaler zählt er zu den Hartkäsesorten mit einer Reifezeit von zwölf bis siebzehn Monaten.

Durch die lange Lagerung sinkt sein Wassergehalt ebenso wie der pH-Wert. Gleichzeitig steigt sein Salzgehalt. Unter diesen Bedingungen haben Bakterien wie Listerien keine Chance, sich auszubreiten.

Die Wahrscheinlichkeit dich und dein Baby mit Listeriose anzustecken, ist also verschwindend gering. Demnach kannst du Parmesan in der Schwangerschaft bedenkenlos essen.

Doch trotzdem solltest du auf einige Dinge unbedingt achten.

Reifegrad von Parmesan in der Schwangerschaft wichtig

Je länger die Reifezeit von Hartkäse, desto geringer das Risiko von Listerien. Ab circa 16 Monaten kannst du dir ziemlich sicher sein, dass der Käsegenuss sicher ist.

An folgenden Bezeichnungen erkennst du die Dauer der Lagerung:

  • 12 Monate lang gereiften Parmesan nennt man „nuovo“
  • 24 Monate lang gereiften Parmesan nennt man „vecchio“
  • 36 Monate lang gereiften Parmesan nennt man „stravecchio“
  • 48 Monate lang gereiften Parmesan nennt man „stravecchione“
  • 72 Monate lang gereiften Parmesan nennt man „extra stravecchione“

Was ist der Unterschied zwischen Grana Padano und Parmesan?

Auch Grad Padano wird aus Rohmilch hergestellt und ist ein italienischer Hartkäse, der lange reift. Die Unterschiede liegen in der Milch. Für Parmesan darf ausschließlich Milch von Kühen verwendet werden, die aus der Region rund um Parma und Reggio nell’Emilia stammen. Die Kühe, deren Mich für den Grana Padano verwendet wird, leben in der gesamten italienischen Po-Ebene. Das Gebiet ist deutlich größer als das Produktionsgebiet für Parmesan.

Auch mit was die Tiere gefüttert werden dürfen ist beim Parmesan etwas strenger als beim Grana Padamo. In der Schwangerschaft kannst du ihn ebenso bedenkenlos essen. Aufpassen solltest du hier nur auf die Reifezeit. Denn Grana Padamo darf bereits nach neun Monaten verkauft werden – reift aber meist länger.

Während der Schwangerschaft Parmesan richtig lagern

Wenn du schwanger bist solltest du beim Umgang mit Lebensmitteln noch strenger auf die Hygiene achten. Du kannst folgende Vorkehrungen treffen, um Bakterien wirklich keine Chance zu geben:

  • Richtige Lagerung
    Bei Parmesan wie bei allen anderen Milchprodukten solltest du auf entsprechende Kühlung und Hygiene achten.
  • Verpackung
    Kaufe keinen offenen Parmesan! In der Schwangerschaft solltest du besser zu luftdicht verpackten Sorten greifen.
  • Käserinde entfernen
    Ganz wichtig in der Schwangerschaft: Parmesan nur ohne Rinde essen. Denn an dieser Stelle ist die Gefahr für Bakterien generell erhöht.
: Extra-Tipp
Überbacken mit Parmesan

Absolut sicher wird der Verzehr von Parmesan in der Schwangerschaft, wenn du Gerichte damit überbäckst. Listerien lassen sich beim Kochen ab einer Temperatur über 65 °C abtöten.

Besser kein fertig geriebener Parmesan

Generell kann fertig geriebener Käse, den du verpackt im Supermarkt kaufst keimbelastet sein. Daher ist es besser, wenn du den Parmesan erst vor dem Verzehr frisch reibst. Das senkt das Risiko nochmals.

Parmesan in der Schwangerschaft ist eine gute Kalziumquelle

Appetit auf Käse kommt in der Schwangerschaft besonders häufig vor und die Lust auf Parmesan stellt da keine Ausnahme dar. Kein Wunder, Käse versorgt dich mit Nährstoffen, die für die Entwicklung deines Babys besonders wichtig sind. Allen voran Kalzium, Kalium und Magnesium. Außerdem sind Parmesan und andere Käsesorten gute Eiweißlieferanten.

Quellen


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