Was ist das PUPP-Syndrom?
Die Abkürzung PUPP steht für Pruritic Urticarial Papules and Plaques of Pregnancy, was übersetzt so viel wie juckende, quaddelartige Papeln und Plaques in der Schwangerschaft bedeutet. Ärzte bezeichnen die Hauterkrankung oftmals auch als polymorphes Exanthem (PEP) oder polymorphe Schwangerschaftsdermatose.
Was ist die Ursache der polymorphen Schwangerschaftsdermatose?
Wie es zum PUPP-Syndrom kommt, ist bislang noch nicht bekannt. Man vermutet jedoch, dass das Bindegewebe aufgrund einer starken Überdehnung der Haut geschädigt wird. Dadurch könnten möglicherweise antigene Strukturen entstehen, auf die das Immunsystem mit einer Entzündung reagiert. Für diese These spricht, dass die Dermatose gegen Ende der Schwangerschaft auftritt, wenn die Haut am stärksten überdehnt ist.
Von der Hauterkrankung ist etwa jede 200. schwangere Frau betroffen. Dabei handelt es sich in erster Linie um Erstgebärende, wobei das Risiko für Mütter, die Mehrlinge erwarten, rund 10-mal höher liegt.
Außerdem wird PUPP häufiger bei Frauen festgestellt, die in der Schwangerschaft sehr viel zugenommen haben.
Welche Symptome treten beim PUPP-Syndrom auf?
Die Dermatose macht sich meistens im letzten Schwangerschaftsdrittel bemerkbar, in seltenen Fällen entwickelt sich das PUPP-Syndrom erst wenige Tage vor oder kurz nach der Geburt.
- Zunächst treten vor allem entlang der Dehnungsstreifen am Bauch girlandenartig angeordnete Knötchen und erhabene Plaques auf, die stark gerötet sind und heftig jucken.
- In den Folgetagen breiten sich die Papeln weiter am Bauch sowie Richtung Po und Oberschenkel aus. Die Nabelregion bleibt davon ausgespart.
- Im weiteren Krankheitsverlauf kann es zu vielgestaltigen (polymorphen) Hautveränderungen kommen: Neben den angeschwollenen Papeln und Knoten können sich flächige oder schuppende und krustige Rötungen sowie kleine Bläschen zeigen.
Ist das PUPP-Syndrom gefährlich für das Baby?
Die Hauterkrankung ist zwar optisch unschön und wegen des starken Juckreizes ausgesprochen quälend, du musst dir allerdings keine Sorgen um dein ungeborenes Kind machen. Für dich und dein Baby besteht keine Gefährdung.
Treten bei dir die beschriebenen Hautveränderungen auf, solltest du jedoch unverzüglich einen Arzt aufsuchen, um ähnlich aussehende Erkrankungen auszuschließen und abzusprechen, welche Therapie in deinem Fall angeraten ist.
Wie wird die Schwangerschaftsdermatose behandelt?
Die Behandlung des PUPP-Syndroms hängt vor allem von der Ausprägung der Hauterkrankung ab. Bei leichten Symptomen kann eine gründliche Hautpflege mit mehrmals täglichem Eincremen, Kühlen und feuchten Umschlägen an betroffenen Stellen ausreichen. Um eine Narbenbildung zu vermeiden, dürfen die juckenden Knötchen und Plaques nicht aufgekratzt werden. Gegen den Juckreiz können Hautpflege-Präparate helfen, die Polidocanol enthalten.
Genügt das nicht, kann dir dein Arzt eine leichte kortisonhaltige Salbe verschreiben. Wichtig ist, dass vor der Anwendung von Medikamenten in der Schwangerschaft immer eine detaillierte Abwägung der Vor- und Nachteile durch den Arzt stattfindet.
Die orale Einnahme eines Glukokortikoids für einige Tage ist nur in seltenen Fällen bzw. bei einer schweren Schwangerschaftsdermatose notwendig.
Wie lange dauert der juckende Hautausschlag?
Die Hauterkrankung heilt im Allgemeinen nach vier bis sechs Wochen – unabhängig vom Entbindungszeitpunkt – von selbst ab. Nach der Geburt empfinden betroffene Frauen aber eine deutliche Erleichterung der Beschwerden.
Tritt das PUPP-Syndrom bei der nächsten Schwangerschaft wieder auf?
Betroffene Frauen müssen in der Regel nicht befürchten, bei einer Folgeschwangerschaft erneut an polymorpher Schwangerschaftsdermatose zu leiden. In den meisten Fällen tritt die Hauterkrankung nicht mehr auf. Sollte es dennoch zum PUPP-Syndrom kommen, sind die Symptome weniger ausgeprägt.