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Regenbogenbaby: Bedeutung & Geschichten von Eltern

Ein Regenbogenbaby ist für viele Familien das größte Glück. Die neue Schwangerschaft nach dem großen Verlust ist eine emotionale Achterbahn aus Ängsten, Trauer und Vorfreude. Hier findest du Tipps für deine Regenbogen-Schwangerschaft und die emotionalen Geschichten anderer Regenbogen-Mamas.

Was ist ein Regenbogenbaby?

Regenbogenbaby ist die Bezeichnung für ein Kind, das nach einer Fehl- oder Totgeburt geboren wurde und beschreibt die Hoffnung von Sternenkind-Eltern: Nach größter Trauer kann größtes Glück folgen!

Warum sagt man Regenbogenbaby?

Die Bezeichnung „Regenbogenbaby“ geht auf den Regenbogen nach einem Sturm zurück. Im Urban Dictionary wird das wie folgt erklärt:

„Ein wunderschöner und leuchtender Regenbogen folgt nach einem Sturm und gibt Hoffnung, dass sich die Dinge zum Positiven kehren. […] Der Sturm (die Fehlgeburt) ist schon passiert und nichts kann das ändern […] aber aus der Dunkelheit und dem Elend ist auch etwas Buntes und Helles entstanden.“

Auch wenn die Trauer und der Schmerz über den Verlust des Kindes niemals weggehen werden, bringt die Freude über die neue Schwangerschaft einen neuen Hoffnungsschimmer.

Schwanger mit Regenbogenbaby: Eine emotionale Achterbahnfahrt

Viele Frauen brauchen nach einer Fehlgeburt erst einmal Zeit, bis sie sich eine erneute Schwangerschaft überhaupt vorstellen können. In den ersten Monaten – manchmal auch Jahren – nach dem Verlust ist es kaum zu ertragen, andere Eltern mit ihren Babys zu sehen. Der Blick in einen Kinderwagen reißt die Wunde immer wieder neu auf.

Andere Frauen sehnen sich nach dem frühen Verlust ihres Kindes danach, möglichst bald wieder schwanger zu werden. Kündigt sich schließlich doch Nachwuchs an, löst das bei vielen Paaren widersprüchliche Gefühle aus.

Übergroße Freude auf der einen und massive Verlustängste auf der anderen Seite.: Die Sorge, dass wieder etwas schiefgehen kann, begleitet die Paare meist während der ganzen Schwangerschaft. Auch Schuldgefühle gegenüber dem verstorbenen Baby sind keine Seltenheit.

Viele Frauen, die mit einem Regenbogenbaby schwanger sind, beschreiben, dass sie ununterbrochen in sich hineinhorchen und Panik bekommen, sollte es an einem Tag mal ruhiger im Bauch sein.

: Wunderschöne Erinnerungen

Tipps: In der Regenbogenschwangerschaft positiv bleiben

Bist du in so einer Situation, kann es helfen, sich professionelle Hilfe und Begleiter zu suchen. Schon zu Beginn der neuen Schwangerschaft kannst du dich von Hebammen oder Kinder- und Frauenärzten medizinisch aber auch psychologisch gut betreuen lassen.

Auch der Austausch in einer Selbsthilfegruppe kann dir guttun. Vielleicht hilft es dir, dich auf Facebook oder Instagram mit anderen Regenbogenmamas zu vernetzten.

Ideen zum Gedenken an das Sternenkind

Wieder schwanger zu werden heißt nicht, den vorherigen Verlust zu vergessen. Viele Frauen möchten deswegen einen Weg finden, die Erinnerung an das verlorene Baby wachzuhalten. So kannst du beispielsweise einen Brief an dein Sternenkind schreiben, ein Schmuckstück zum Gedenken tragen oder einen Baum pflanzen.

Auch ein Kuscheltier für dein Regenbogenbaby, das den Namen deines Sternenkindes trägt, ist ein schöner Weg, die Erinnerung für euch beide zu bewahren.

: Plötzlich ist mein Baby weg

Was ist anders in der Schwangerschaft mit einem Regenbogen-Baby?

Durch die Verlusterfahrungen leiden viele Mütter in der Regenbogen-Schwangerschaft unter großen Ängsten und Unsicherheiten. Sie machen sich Sorgen, dass wieder etwas schiefgehen könnte. Das ist ganz normal. Sprich mit deinem Arzt oder deiner Ärztin über deine Ängste. Oft hilft die Gewissheit, dass dein Baby sich gesund entwickelt.

Wieder schwanger werden: Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit?

Die Chancen, nach einer Fehlgeburt wieder schwanger zu werden, sind genauso hoch wie bei jeder anderen Frau auch. Die Angst, nicht erneut schwanger werden zu können, ist also in den meisten Fällen unbegründet. Es gibt sogar Studien, laut denen etwa 70 Prozent der Frauen, die direkt wieder schwanger werden wollten, das auch innerhalb von drei Monaten geschafft haben.

Bist du trotzdem unsicher, kannst du dich an deinen Gynäkologen oder deine Gynäkologin wenden. Sie können dir deine Ängste nehmen und gegebenenfalls den perfekten Zeitpunkt für eine erneute Schwangerschaft mit dir besprechen.

: gut zu wissen
Wie hoch ist das Wiederholungsrisiko?

Das Risiko einer erneuten Fehlgeburt ist abhängig von den Ursachen des vorherigen Aborts. Diese lassen sich aber nur in den seltensten Fällen feststellen. Da einer Fehlgeburt also in den meisten Fällen ein zufälliges Ereignis zugrunde liegt, gehen Ärzte nicht von einer Wiederholung aus derselben Ursache aus.

Du selbst kannst leider nicht viel mehr tun, als auf eine gesunde Lebensführung mit möglichst wenig körperlichem und psychischem Stress zu achten.

Regenbogenbaby: persönliche Geschichten

Fehlgeburten kommen öfter vor, als man vielleicht denkt. Laut der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung enden elf bis 15 Prozent aller festgestellten Schwangerschaften in Deutschland mit einer Fehlgeburt. Das Thema betrifft also ziemlich viele Frauen, geredet wird darüber aber noch selten.

Um anderen Eltern Hoffnung zu geben und mit diesem Tabu zu brechen, teilen viele Eltern von Regenbogenbabys ihre Geschichten online.

Nach drei Fehlgeburten kommt Regenbogenbaby Evelyn zur Welt

Eine dieser Geschichten ist die von Hunter und Hope Madden aus Texas. Die beiden haben sich nichts sehnlicher gewünscht, als ein eigenes Kind zu bekommen. Dreimal wurde Hope schwanger, dreimal freuten sie sich auf ihr Baby, dreimal kam es zu einer Fehlgeburt.

Die beiden gaben die Hoffnung aber nicht auf und Hope wurde erneut schwanger – und diesmal ging alles gut.

Immer wieder begleitete das Paar die Angst vor einer neuen Fehlgeburt. In der US-Talk-Show „Today“ erzählt der Vater:

„Eines der schlimmsten Dinge, die diese Fehlgeburt mit sich gebracht hat, war die Art, wie wir nur darauf gewartet haben, dass mit unserer Tochter auch etwas nicht stimmt.“

Umso mehr sind sie nun überwältigt und erleichtert, dass sie endlich ihr Regenbogenbaby im Arm halten können. Geburtsfotografin Leilani Rogers hat diesen emotionalen Moment festgehalten.

Regenbogenbaby-Fotoshooting: Frauen erzählen ihre persönliche Geschichte

Als die Fotografin Alex Bolen aus Missouri zum ersten Mal schwanger wurde, trat sie mehreren Facebook-Gruppen für Mütter bei. Neben schönen Geschichten von Schwangerschaften und purem Babyglück las sie dort auch zahlreiche Geschichten über Fehlgeburten und unfassbare Trauer.

Glücklicherweise verlief die Schwangerschaft der Fotografin problemlos und sie brachte ein gesundes Mädchen zur Welt. Doch die Geschichten dieser Mütter ließen sie nicht los. Alex wollte das Schicksal der Rainbow-Baby-Mütter zeigen. Sie fand sechs Frauen, die mit einem besonderen Fotoshooting ihre ganz persönlichen Geschichten erzählten. Die wunderschönen Fotos siehst du oben im Video.

„Ich will Frauen, die einen solchen Verlust erlitten haben, Hoffnung geben und sie dazu ermuntern, es weiter zu versuchen. Es gibt immer einen Funken Hoffnung.“

Quellen

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