In diesem Artikel:
- Was ist Schwangerschaftsschnupfen?
- Wie entsteht eine Schwangerschaftsrhinitis?
- Kann der Schnupfen für mein Baby gefährlich sein?
- Was hilft gegen die Beschwerden?
- Quellen
Was ist Schwangerschaftsschnupfen?
Zwischen neun und 42 Prozent aller Schwangeren stellen während ihrer Schwangerschaft plötzlichen Schnupfen fest – sie sind aber nicht krank, sondern haben eine Schwangerschaftsrhinitis.
Diese Rhinitis ist nicht nur ein Erkältungsschnupfen – auch, wenn die beiden Erkrankungen zum Verwechseln ähnlich sind. Bei der Rhinitis handelt es sich um einen chronischen Schnupfen von Schwangeren – er kann über Wochen oder Monate bestehen.
Warum ist die Nase in der Schwangerschaft verstopft?
Der Schwangerschaftsschnupfen unterscheidet sich in nur wenigen Punkten von einem normalen Schnupfen:
Ein Schwangerschaftsschnupfen wird nämlich nicht durch Viren ausgelöst – deshalb ist er auch nicht ansteckend und ungefährlich für dich und dein Baby. Nach der Entbindung lassen die Beschwerden auch oft schlafartig nach.
Laut der Pharmazeutischen Zeitung ist allerdings noch nicht genau geklärt, wie der Schnupfen entsteht. Mediziner vermuten, dass der veränderte Hormonhaushalt (zum Beispiel höherer Östrogen- und Progesteron-Spiegel), sowie Stress, Sorgen oder bestehende Allergien dafür verantwortlich sein können. Auch frühere Raucherinnen weisen ein erhöhtes Risiko auf.
Ansonsten ähneln sich der Schnupfen in der Schwangerschaft und ein normaler Erkältungsschnupfen sehr – ein Unterschied der Symptome: bei einer Schwangerschaftsrhinitis läuft deine Nase in der Regel nicht.
Weitere typische Symptome sind:
- chronisch verstopfte Nase
- geschwollene Nasenschleimhaut
- leichte Atemprobleme (du kannst schlecht durch die Nase atmen)
- eventuell Nasenbluten
- Müdigkeit
- Kopf- und Gliederschmerzen
- Gereiztheit
- Schlafprobleme
- eventuell Schnarchen
Ist Schnupfen gefährlich für mein Baby? Kann Niesen Wehen auslösen?
Viele Schwangere sorgen sich bei einem Schwangerschaftsschnupfen in den letzten Schwangerschaftsmonaten um die Gesundheit ihres Babys. Beim Niesen wird ja auch allerhand Druck aufgebaut und entladen – etwa 160 Stundenkilometer sind das. Jedoch schadet Niesen in der Regel deinem Baby nicht – und löst auch keine Wehen aus. Im Fruchtwasser merkt dein Baby nicht viel von deinem Niesen.
Bestehen jedoch Risikofaktoren für vorzeitige Wehen (zum Beispiel eine Mehrlingsschwangerschaft oder eine frühere Frühgeburt) dann ist vielleicht beim starken Niesen Vorsicht geboten. Nur in den seltensten Fällen wird Niesen wirklich der Auslöser für die Wehen sein – sprich bei Bedenken aber besser mit deinem Arzt oder deiner Hebamme.
Wichtig ist aber: Unterdrücke das Niesen in der Schwangerschaft nicht – so baut sich mehr Druck in deinem Körper auf. Sollte es sich bei deinem Niesen nicht um eine Schwangerschaftsrhinitis, sondern um eine Erkältung handeln, kann das Unterdrücken deine Erkrankung auch verschlimmern, da Erreger dann in deinen Rachen und deine Nebenhöhlen gelangen können.
Was hilft gegen die Beschwerden?
Eine Schwangerschaftsrhinitis ist recht unangenehm. Es gibt allerdings verschiedene Dinge und Verhaltensweisen, die bei deinem Schwangerschaftsschnupfen helfen können und komplett unbedenklich für dich und dein Baby sind.
Bevor du ein Mittel gegen deinen Schnupfen benutzt, solltest du trotzdem mit deinem Arzt oder deiner Hebamme sprechen:
- Inhalieren mit Wasserdampf: Durch den heißen Wasserdampf schwellen die Nasenschleimhäute ab. Wenn du einen Inhalationszusatz benutzen willst, solltest du darauf achten, dass er für Schwangere geeignet ist. Wenn du es verträgst, können auch Saunabesuche helfen.
- Heiße Suppen: Wenn du nicht gerne inhalierst, kannst du auch einfach eine Suppe essen. Auch hier steigen die Dämpfe zu deiner Nase auf und wirken abschwellend. Hühnersuppe ist außerdem entzündungshemmend.
- Kompressen mit Zitronenscheiben: Auch diese Kompressen können deine verstopfte Nase lösen.
- Nasenöle: Es gibt bestimmte Öle für die Nase. Sie befeuchten deine Nasenschleimhaut und erleichtern das Atmen – hier auf Mittel achten, die Schwangere benutzen dürfen.
- Iss Rettich oder Ingwer (in Maßen!): Scharfe Speisen öffnen die Atemwege – natürlich solltest du es hier nicht übertreiben. Vor allem die Wirkung von Ingwer in der Schwangerschaft wird oft kontrovers diskutiert. Alle wichtigen Infos zum Thema haben wir für dich in unserem Artikel gesammelt.
- Trinke genug: In der Schwangerschaft solltest du genug trinken – mindesten 1,5 Liter. Bei den meisten Schwangeren kein Problem, da sie sowieso öfter Durst haben. Vor allem an heißen Tagen und, wenn du an Schwangerschaftsschnupfen leidest, solltest du auf deine Flüssigkeitszufuhr achten. Am besten trinkst du Wasser oder ungesüßten Tee.
- Bewege dich genug: Auch leichter Sport kann das Atmen erleichtern und einige der Symptome lindern. Übertreibe es hier aber nicht!
- Sorge für höhere Luftfeuchtigkeit: Trockene Luft reizt deine Schleimhäute. Du kannst zum Beispiel eine Schale mit Wasser in deinem Zimmer aufstellen. Auch Zimmerpflanzen wie Zyperngras geben viel Feuchtigkeit an die Umgebung ab.
- Die perfekte Zimmertemperatur: Der Raum sollte nicht zu heiß und nicht zu kalt sein – zwischen 20 und 22 Grad Celsius sind optimal bei Schwangerschaftsschnupfen.
- Verändere deine Schlafposition: Bei den Symptomen einer Schwangerschaftsrhinitis, vor allem bei Schlafproblemen und Schnarchen, hilft eine Änderung der Schlafposition manchmal Wunder. Versuche doch einfach mal, mit erhöhtem Kopfkissen zu schlafen – so kannst du freier atmen.