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Wie liegen Sternengucker im Bauch?
Die optimale Geburtsposition ist die vordere Hinterhauptslage. Dabei zeigt der Rücken des Babys zum Bauch der Mutter, das Gesicht des Babys ist zum Rücken hingedreht. In den allermeisten Fällen drehen sich die Babys kurz vor der Geburt in diese Position.
Doch bei 0,5 bis 1 Prozent der Geburten kann es dazu kommen, dass das Baby sich nicht optimal positioniert. Bei einem Sternengucker – oder auch Sterngucker – ist das der Fall.
Sternengucker-Babys liegen zwar in der Schädellage, sind aber im Becken so herum gedreht, dass sie bei einer Geburt in Rückenlage in Richtung „Sterne“, also zur Decke schauen. Diese Lage wird auch hintere Hinterhauptlage oder dorsoposteriore Schädellage genannt. Diagnostiziert wird die falsche Lage meist erst bei der Geburt.
Sternengucker: Ist ein Kaiserschnitt zwingend nötig?
In vorderer Hinterhauptlage kommt dein Kind mit seinem Kopf wesentlich leichter durch den Geburtskanal. Liegt dein Baby in der Sternenguckerlage, kann sein Köpfchen die Biegung im Becken schwerer passieren. Normalerweise legt ein Kind seinen Kopf dafür weit in den Nacken. Ein Sterngucker-Baby kann den nur nach vorne in Richtung seines Brustkorbs neigen.
Bei dieser hinteren Hinterhauptslage ist wegen des ungünstigeren Winkels der Kopfquerschnitt größer, der durch das Becken muss. Aber auch trotz suboptimaler Lage eines Sternenguckers ist eine vaginale Geburt fast immer möglich.
Was bedeutet ein Sternengucker-Baby für die Geburt?
Bei Sternengucker-Babys liegt der Schädelknochen sehr dicht an deiner Wirbelsäule. Bei der Geburt kann es dadurch zu heftigen Rückenschmerzen kommen. Außerdem können deine Wehen unregelmäßig einsetzen. Dadurch kommt es oft zu einer längeren Austreibungsphase oder sogar zum Geburtsstillstand.
Dann kann ein Kaiserschnitt gemacht werden. Ist das Kind aber bereits tief genug ins Becken eingetreten, wird mit einer Saugglocke oder Geburtszange nachgeholfen.
Ist der Kopf erst einmal geboren, verläuft der Rest der Geburt in den meisten Fällen ohne Komplikationen. Durch die starke Dehnung des Damms uns des umliegenden Gewebes, kann es leichter zu einem Dammrisse oder seltener zu einem Scheidenriss kommen.
Mehr Informationen zum Thema Geburtsverletzungen findest du hier: Geburtsverletzungen – Überblick und Tipps zur Vorbeugung & Pflege.
Tipps für die richtige Lage
Bis zur 36. SSW drehen sich Ungeborene ständig in neue Positionen. Danach sollten sie in eine optimale Beckenendlage gelangen. Einen Sternengucker vermeiden geht nicht wirklich. Es gibt aber ein paar Möglichkeiten, wie du dein Baby ermuntern kannst, sich „richtig“ zu drehen:
- Achte darauf, dass deine Knie immer unterhalb deiner Hüften sind
- Wenn sich langes Sitzen nicht vermeiden lässt, achte darauf, dass dein Stuhl nicht zu niedrig für einen Tisch ist. Lege gegeben falls ein Kissen unter
- … mach außerdem regelmäßig Pausen und gehe ein paar Schritte
- Knie täglich für zehn Minuten auf allen Vieren (beispielsweise beim Fernsehen)
Falsche Lage trotz richtiger Haltung
Es gibt kein Patentrezept für die richtige Geburtslage. Ja, theoretisch begünstigt langes Sitzen mit krummen Rücken eine verkehrte Kindslage. Aber nicht alle Schwangeren, die viel Zeit auf dem Sofa oder mit wenig Körperspannung am Schreibtisch verbracht haben, bekommen Sterngucker-Kinder.
Andersherum entscheiden sich manche Kinder auch bei „bester Haltung“ kurz vor Beginn der Geburt sich so zu drehen, dass sie schließlich als Sternengucker zur Welt kommen. Mach dir also keine Vorwürfe. Du hast nichts falsch gemacht.