Reicht die Muttermilch auch für zwei?
Mütter, die ihr zweites Kind erwarten, haben häufig Angst davor, dass das Stillen des ersten Kindes dem Ungeborenen wichtige Nährstoffe wegnehmen könnte. Diese Sorge ist unbegründet. Denn alle Nährstoffe, die das heranwachsende Kind im Bauch benötigt, werden ihm durch den Blutkreislauf der Mutter gegeben. Auch gehen dem Embryo keine lebenswichtigen Hormone durch das Weiterstillen verloren. Die bis dato reife Milch wird hingegen zwischen dem vierten bis sechsten Schwangerschaftsmonat wieder zu einer zäh- bis dickflüssigen Vormilch – auch Kolostrum genannt.
Diesen Geschmacks- und Konsistenzunterschied merkt das erste Kind und hört in manchen Fällen von selbst auf zu trinken. Bei einem normalen Schwangerschaftsverlauf, und sollte sich dein Kind nicht an der neuen Milch stören, spricht aber nichts dagegen weiter zu stillen. Doch da die Menge der produzierten Milch im Laufe der Schwangerschaft schwanken kann, solltest du das Gewicht deines Kindes im Augen behalten – ganz besonders, wenn es noch kein Jahr alt ist.
Gründe, die für das Weiterstillen sprechen
Das Stillen stellt eine ganz emotionale und enge Verbindung zwischen Mutter und Kind dar. In der Stillzeit kommen sowohl Mutter wie Baby zur Ruhe, haben die Möglichkeit neue Kraft zu tanken und kommen für einen Augenblick in den Genuss der trauten Zweisamkeit. Außerdem profitiert das Kind auf diese Weise weiterhin von den vielen Vorteilen der Muttermilch und wird somit mit allem versorgt, was es braucht.
Darauf solltest du beim Weiterstillen achten
Beim Weiterstillen während einer Schwangerschaft kommt es noch mal mehr auf eine ausgewogene und ausreichende Ernährung an. Sie liefert deinem Körper während der Schwangerschaft die nötige Energie und Nährstoffe, die dein ungeborenes Baby für seine Entwicklung und du für das Stillen dringend braucht. Da dein Körper während des Stillens zwischen 550 bis 600 Kalorien am Tag verbrennt, muss eine angemessene Gewichtszunahme und regelmäßige Ruhepausen zum Wohle beider Kinder gewährleistet werden. Achte daher auch besonders bei dir auf anhaltende Gewichtsabnahme – und konktaktiere gegebenenfalls deinen Frauenarzt. Er kann dich auch bei der Aufstellung eines auf deine Bedürfnisse angepassten Ernährungsplans unterstützen.
Gründe fürs Abstillen
Natürlich ist es auch vollkommen in Ordnung, wenn du dich für das Abstillen entscheidest. Gründe hierfür können schmerzende bzw. wunde Brustwarzen oder auch eine Fehl- oder Frühgeburt in der Vergangenheit sein. Im letzteren Fall, empfehlen wir dir, dich mit deinem behandelnden Frauenarzt zu beraten. Oder aber das Kind entscheidet sich, wie oben bereits erklärt, aus eigenen Stücken dafür, die Brust zu verweigern.