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Unglaublich: Babys erkennen Gesichter bereits im Mutterleib

© Czradases via Unsplash

Dass Babys bereits im Mutterleib Geräusche wie Stimmen und Musik wahrnehmen und auf sie reagieren, ist soweit bekannt. Aber hättest du gedacht, dass ungeborene Babys bereits in der Lage sind, Gesichtsformen zu erkennen? Das hat eine faszinierende Studie herausgefunden.

Britische Forscher der University of Lancaster haben eine Studie mit 83 Schwangeren im letzten Drittel ihrer Schwangerschaft durchgeführt. Sie wollten wissen: Was sehen ungeborene Kinder im Bauch der Mutter? ‚Nicht viel‘ würde man spontan sagen, doch das stimmt nicht ganz.

Die Forscher vergleichen die Helligkeit im Mutterleib mit einem Zimmer, in dem das Licht aus und die Vorhänge zu sind, draußen aber helllichter Tag ist, sodass immer noch etwas Licht hineindringt und man genügend sieht.

Die ersten Bilder im Babybauch

Zwischen der 20. und 24. SSW öffnen sich langsam die Augen des Babys. Ab der 28. SSW sind sie gänzlich geöffnet und so kann das Neugeborene theoretisch einen Blick in sein mütterliches ‚Wohnzimmer‘ werfen. Um also herauszufinden, was Babys in diesem Wohnzimmer sehen und wie sie darauf reagieren, haben die Forscher drei rote Lichtpunkt in den Mutterleib projiziert.

Die Punkte hatten unter anderem die Anordnung von einem Dreieck, das – wenn man abstrahiert denkt – an zwei Augen und einen Mund erinnert. Via Ultraschall beobachteten sie die Reaktionen der Babys.

Was dabei herauskam, war wirklich erstaunlich: Erinnerten die Punkt an ein Gesicht, das die Forscher über die mütterliche Bauchdecke wandern ließen, verfolgten die Babys die Bilder, indem sie ihren Kopf danach drehten. War das Bild um 180 Grad gedreht, also die Spitze des Dreiecks zeigt nach oben, verfolgten die Babys die Punkte nicht.

Ähnliches Interesse für Gesichter wie Neugeborene

Wie die Forscher auf diese Studie kamen? Tatsache ist, dass sich Neugeborene mehr für Gesichter, als für Gegenstände interessieren. Bewegt man einen Gegenstand von einem Neugeborenen weg, dann ist die Wahrscheinlichkeit, dass es diesen mit dem Auge verfolgt geringer, als wenn ein von ihnen fixiertes Gesicht sich wegbewegt.

Somit konnten die Forscher beweisen, dass diese Vorliebe für Gesichter, sich nicht erst beim ersten echten Anblick nach der Geburt entwickelt, sondern bereits im Mutterleib existiert und damit in den Genen festgeschrieben ist.

In einem nächsten Experiment wollen die Forscher nun herausfinden, ob Ungeborene ähnlich wie Säuglinge auch in der Lage sind Mengen zu unterscheiden. Es ist doch immer wieder erstaunlich, zu welchen Leistungen der Mensch schon im ganz jungen Alter fähig ist.

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