Verbote in der Schwangerschaft

Schwangere liest ein Buch
Die Beziehung zwischen Mutter und Kind ist schon immer ganz besonders.
©Pexels/Josh Willink

Heben, tragen, fliegen, rauchen, Sport und Haare färben. Was vorher selbstverständlich war, muss nun vielleicht kritisch hinterfragt werden.

Verhalten

Zigaretten, Passivrauchen

Durch Rauchen oder Passivrauchen wird die Sauerstoffzufuhr im Uterus verringert. Das Baby wird schlecht versorgt und dies führt meistens dazu, dass es bei der Geburt ein deutlich geringeres Gewicht hat. Das Baby muss nach der Geburt einen Nikotinentzug durch machen. Babys von rauchenden Müttern weinen mehr, sind unruhiger. Am Besten hören Sie schon vor der Schwangerschaft auf und meiden Zigarettenqualm. Rauchen in der Schwangerschaft erhöht signifikant das Risiko einer Totgeburt, von Missbildungen und Herzschäden beim Kind.

Sport

Wenn Sie körperlich fit und an Sport gewöhnt sind, der Arzt keine Einwände hat und Sie Lust haben, sich zu bewegen, dann können Sie Ihr gewohntes Sportprogramm noch eine Weile weiter führen. Achten Sie darauf, dass Sie nicht aus der Puste kommen, damit Ihr Baby ausreichend Sauerstoff erhält. Wenn Sie aber Inlineskating, Tennis oder andere Sportarten mit einem hohen Verletzungsrisiko betreiben, sollten Sie auf sanfteren Sport umsteigen. Lesen Sie dazu auch Gymnastik in der Schwangerschaft.

Heben und Tragen

Schwere Lasten sollten Sie in der Schwangerschaft meiden doch wird die Gefahr oft überschätzt. Wenn Ihre Schwangerschaft normal und ohne Risiken und Komplikationen verläuft, dann ist nichts dagegen einzuwenden, wenn Sie ein Geschwisterkind auf den Arm nehmen oder die Einkaufstüte die Treppe hinauf tragen. Aber Sie können diese Zeit auch gern nutzen und von Mitmenschen unterstützen lassen – Sie haben schließlich schon schwer an Ihrem Baby zu tragen. Da sich in der Schwangerschaft die Statik Ihres Körpers verändert, sollten Sie beim Heben und Tragen besonders darauf achten, den Rücken gerade zu halten. Gehen Sie beim Heben in die Knie, anstatt sich zu bücken – der Rücken wird es Ihnen danken.

Haare färben, Strähnchen färben, Dauerwelle

Die chemischen Substanzen beim Färben oder bei der Dauerwelle werden über die Haarwurzel ins Blut aufgenommen. Es ist nicht bekannt, wie diese Chemikalien auf das Baby wirken aber es wird generell davon abgeraten. Wenn Sie sich ohne diese Behandlung nicht im Spiegel ansehen mögen, warten Sie zumindest bis zum zweiten Schwangerschaftsdrittel. Vorsicht: In der Schwangerschaft ist Vieles anders und es kann durchaus passieren, dass Sie bei der gewohnte Blondierung plötzlich als Rotkäppchen da stehen.

Heiß baden

Heiße Bäder verringern die Versorgung Ihres Babys mit Blut. Die Durchblutung Ihrer Haut wird erhöht und fehlt im Uterus. Ob ein heißes Bad für das Baby im Bauch als unangenehm empfunden wird, ist unklar. Ein warmes Bad bei etwa 37°C ist für Sie und Ihr Baby auf jeden Fall eine Alternative.

Schwanger fliegen

Wenn Sie beruflich oder privat Flugreisen unternehmen, sollten Sie diese Flüge in das zweite Schwangerschaftsdrittel legen. In den ersten Wochen der Schwangerschaft ist der Körper von der Umstellung belastet, Übelkeit ist oft ein Begleiter – keine guten Voraussetzungen für längeren Reisen. Im letzten Schwangerschaftsdrittel sollten Sie Flüge nur dorthin unternehmen, wo Sie mit einer guten ärztlichen Versorgung rechnen können – für den Fall dass doch einmal Komplikationen auftreten oder das Baby früher kommt.

 

In der Schwangerschaft müssen Sie sich bei Flügen mehr als sonst vor Thrombosen schützen. Tragen Sie Stützstrümpfe, bewegen Sie sich hin und wieder, trinken Sie ausreichend und machen Sie Fuß- und Beingymnastik. Übrigens: Während einer Flugreise sind Sie erhöhter Röntgenstrahlung ausgesetzt. Dies ist jedoch keine Gefahr für Sie und Ihr Baby, wenn Sie nicht gerade als Stewardess arbeiten oder mehrmals die Woche im Flieger sitzen.

Diagnostik und Medikamente in der Schwangerschaft
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