Verkalkte Plazenta: Was ist das?
Dass die Plazenta verkalkt, ist ein natürlicher Alterungsprozess des Mutterkuchens. Da der nur eine Lebensdauer von 40 Wochen hat, werden ab einem bestimmten Zeitpunkt keine neuen Zellen mehr gebildet, altes Zellgewebe aber schon abgestoßen – die Plazenta altert also. Zum Ende der Schwangerschaft ist eine verkalkte Plazenta also normal.
Plazenta verkalkt: Stärke wird in „Grannum“ gemessen
Bei einem verkalkten Mutterkuchen werden drei Grade (auch Grannum genannt) unterschieden:
- Grannum 1: leichte Verkalkung der Plazenta
Sie kommt am Ende der Schwangerschaft bei jeder Frau vor und ist unbedenklich.
- Grannum 2: stärkere Verkalkung
Auch diese Form gilt noch als „natürlich“.
- Grannum 3: stärkste Form der Verkalkung
Bei einer fortgeschrittenen Schwangerschaft ist auch dieser Grad meist ungefährlich. Jedoch können Erkrankungen der Grund für die Verkalkung sein – vor allem, wenn sie in der Frühschwangerschaft vorkommt.
Wie merkt man das die Plazenta verkalkt ist?
Dein Arzt oder deine Hebamme kann bei der Ultraschall-Untersuchung einfach erkennen, ob deine Plazenta verkalkt ist. Denn dann zeigen sich weißliche Ablagerungen auf dem Bild.
Selbst erkennen kannst du sie nicht – denn die Verkalkung bringt keine anderen merklichen Beschwerden mit sich.
Ein Arzt oder eine Hebamme kann die Verkalkung auch nach der Geburt noch feststellen. Je nach Grad hat sich die Plazenta dann optisch verändert.
Ursachen für die Verkalkung
In den meisten Fällen ist der natürliche Alterungsprozess der Grund für die Verkalkung der Plazenta. Hier vermuten Forscher, dass eine genetische Veranlagung eine Rolle spielen könnte.
Bei einer sehr starken oder sehr frühen Verkalkung können jedoch Erkrankungen die Ursache sein: zum Beispiel Diabetes, Präeklampsie oder hormonelle Störungen.
Wenn du in der Schwangerschaft rauchst, steigt das Risiko, dass deine Plazenta verkalkt. Auch übermäßiger Stress kann dazu führen.
Ist eine verkalkte Plazenta für mein Baby gefährlich?
In der Regel ist es für dein Baby nicht gefährlich, wenn der Mutterkuchen verkalkt. Denn: Obwohl durch die Verkalkung das Plazentagewebe nicht mehr richtig durchblutet wird, wird das Baby trotzdem noch ausreichend versorgt.
Jedoch kann eine sehr stark verkalkte Plazenta zu einer Plazentainsuffizienz führen. Wird eine starke Verkalkung der Plazenta nach der 37. Schwangerschaftswoche diagnostiziert, rät dein Arzt dir deshalb vielleicht zu einer medikamentösen Geburtseinleitung oder zu einem Kaiserschnitt. So können mögliche Komplikationen – zum Beispiel eine Mangelversorgung des Babys – verhindert werden.
Oft liest man, dass eine verkalkte Plazenta mit einem erhöhten Risiko für eine Frühgeburt beziehungsweise frühen Wehen sowie kleineren Babys oder einer nicht-altersgerechten Entwicklung einhergeht. Hier scheiden sich auch die Meinungen von Experten – aussagekräftige wissenschaftliche Untersuchungen fehlen.
Wie wird eine verkalkte Plazenta behandelt?
Die Verkalkung allein bedarf keiner Behandlung. Ist eine Erkrankung die Ursache, sollte diese natürlich behandelt werden.
Wird bei dir eine verkalkte Plazenta festgestellt, wird dein Arzt deine Plazenta engmaschiger kontrollieren. Vielleicht rät er dir auch zu mehr Ruhe und Entspannung.
Vorbeugung: Lässt sich eine verkalkte Plazenta verhindern?
Komplett vorbeugen kannst du einer Verkalkung leider nicht. Es handelt sich ja um eine natürliche Alterserscheinung der Plazenta. Gerade wenn eine genetische Veranlagung vorliegt, kannst du nichts dagegen tun.
Trotzdem kannst du mit einer gesunden Lebensweise den Grad der Verkalkung vielleicht mindern. Vor allem solltest du nicht rauchen. Das kann zu einer schlechteren Durchblutung und damit zu einer Fehlfunktion der Plazenta führen und ist sowieso gefährlich für dein Kind.
Ansonsten solltest du auch deine Vorsorgetermine in der Schwangerschaft wahrnehmen. So kann die Verkalkung frühzeitig erkannt und regelmäßig überprüft werden.