In diesem Artikel:
- So erkennst du Verstopfungen
- Mögliche Ursachen
- Warum hat man Verstopfungen in der Frühschwangerschaft?
- Ist Pressen beim Stuhlgang gefährlich?
- Verstopfungen vorbeugen
- Hilfe und Hausmittel gegen Verstopfungen
- Medikamente gegen Verstopfung in der Schwangerschaft
- Darauf solltest du jetzt verzichten
- Abführen in der Schwangerschaft
- Risiken von Verstopfungen
- FAQs zum Thema
- Quellen
Viele Schwangere kämpfen während der Schwangerschaft mit einer verlangsamten Verdauung, einem ständigen Völlegefühl und einem harten Stuhlgang. Laut Berichten der Pharmazeutischen Zeitung leiden bis zu 40 Prozent der Schwangeren unter Verstopfung. Schwangerschaft und Probleme beim Stuhlgang sind also keine Seltenheit.
Weitere Symptome einer Verstopfung in der Schwangerschaft
Symptome, die sich bei einer Verstopfung in der Schwangerschaft häufig ergeben, sind:
- Völlegefühl
- aufgeblähter Bauch, Blähungen
- unvollständige Entleerung des Darmes
- Blockadegefühl während des Stuhlganges
- sehr harter Stuhl
- Hämorrhoiden
Mögliche Ursachen für Verstopfungen in der Schwangerschaft
Es gibt verschiedene Faktoren, die Verstopfung in der Schwangerschaft auslösen können. Die häufigsten Ursachen sind:
- Verstopfung durch hormonelle Umstellung
Schwangerschaftshormone verursachen häufig Verstopfungen. In der Schwangerschaft steigt unter anderem der Progesteronspiegel an, wodurch sich der Darm entspannt und die Nahrung dementsprechend langsamer transportiert wird. - Stress
Eine sehr gängige, dennoch unterschätzte Ursache ist Stress in der Schwangerschaft. Du musst bedenken, dass sich dein Körper gerade darauf vorbereitet ein Kind auf die Welt zu bringen. Das sorgt für psychischen und physischen Stress. Darunter leidet auch die Verdauung und es kommt zur Verstopfung. Schwangerschaft bedeutete immer eine Umstellung für den Körper, egal wie viele man schon hinter sich hat. - Verstopfung durch Ernährungsumstellung
In der Schwangerschaft stellen viele Frauen ihre Essgewohnheiten um. Sie essen vermehrt eiweiß- und kalziumreiche Milchprodukte. Als Ergänzung muss der Körper Laktase (ein milchspaltendes Enzym) produzieren. Hat eine schwangere Frau nicht genug davon, kommt es zu Verdauungsschwierigkeiten.
- Physiologische Ursachen
Kommt es zu einer Schwangerschaft legt nicht nur die Gebärmutter deutlich an Größe und Gewicht zu, auch Fötus, Mutterkuchen und die Menge an Fruchtwasser wachsen. Gerade im dritten Trimester kämpft man dann mit Verstopfungen. Schwangerschaft verändert und verschiebt die Organe, so nimmt auch der Druck auf den Darmbereich zu. - Flüssigkeitshaushalt
Während der Schwangerschaft wird vermehrt Flüssigkeit im Gewebe eingelagert. Die Folge: Es steht weniger Flüssigkeit zur Verfügung, um unseren Nahrungsbrei zu verdünnen. Ist dieser fester, erschwert das seinen Transport durch den Darm. In vielen Fällen kommt es dann zur Verstopfung in der Schwangerschaft. - Nahrungsergänzungsmittel
In der Schwangerschaft kann es sinnvoll sein bestimmte Nahrungsergänzungsmittel einzunehmen. Da sich der Eisenbedarf in der Schwangerschaft erhöht, kommen Frauen kaum drumherum Eisenpräparate zu sich zu nehmen. Zu den Nebenwirkungen gehören Verstopfungen
Warum hat man Verstopfungen in der Frühschwangerschaft?
Verstopfungen in der Frühschwangerschaft sind keine Seltenheit. Daher gelten Verstopfungen auch als mögliches Schwangerschaftsanzeichen.
Die Ursache für Verstopfungen in der Frühschwangerschaft liegt meist bei der hormonellen Umstellung. Das Schwangerschaftshormon Progesteron entspannt die gesamte Muskulatur und damit auch die Darmmuskulatur, was zu Verstopfungen und Blähungen führen kann. Auch veränderte Essgewohnheiten zu Beginn der Schwangerschaft können Darmprobleme begünstigen.
Ist Pressen bei Verstopfungen während der Schwangerschaft gefährlich?
Prinzipiell ist eine Verstopfung in der Schwangerschaft nur lästig und unangenehm. Risiken für das Baby ergeben sich dadurch in der Regel keine.
Probleme können allerdings durch zu starkes Pressen beim Stuhlgang entstehen. Das kann nicht nur sehr schmerzhaft sein sondern auch zu Hämorrhoiden führen, also zu Schwellungen von Blutgefäßen am Anus. Dagegen können verschiedene Salben und Cremes helfen. Die Apothekerin Dr. Nicola Hackmann-Schlichter warnt aber: „Nicht alle Mittel sind allerdings für Schwangere und Stillende geeignet.“ Daher solltest du das Problem mit deinem Arzt oder deiner Hebamme besprechen.
Damit es aber erst gar nicht dazu kommt, solltest darauf achten nicht zu stark zu pressen.
Verstopfung in der Schwangerschaft vorbeugen
Leider gibt es keine sicheren Methoden zur Vorbeugung von Verstopfungen während der Schwangerschaft. Wie weiter oben schon beschrieben gibt es viele verschiedene Gründe, die zu den Beschwerden führen können.
Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung empfiehlt zur Vorbeugung von Verstopfungen
- eine ballaststoffreiche Ernährung,
- viel Flüssigkeit,
- regelmäßige Bewegung und
- die Einnahme Magnesium.
Was hilft gegen Verstopfungen in der Schwangerschaft?
Sind die Beschwerden schon da, helfen diese 5 Tipps gegen Blähungen und verstopften Stuhl:
- Magnesium
Magnesium wirkt stuhllockernd und hilft daher bei Verstopfungen. Eine Schwangerschaft erfordert mehr Vitamine, da nicht nur du, sondern auch dein Baby versorgt werden müssen. Magnesiumreiche Lebensmittel, wie Vollkorn, Haferflocken, grünes Gemüse, Nüsse, Bohnen können helfen. Sprich die Einnahme von Magnesium-Präparaten aber immer mit einem Arzt ab! - Zwischenmahlzeit
Um deine Verdauung anzuregen, hilft es eine Zwischenmahlzeit mit Kirschen, Himbeeren, Birnen, Pflaumen, Pfirsiche oder Trauben zu dir zu nehmen. - Stuhlgang richtig verrichten
Tatsächlich kann die Position, in der du auf der Toilette sitzt, deinen Stuhlgang beeinflussen und Verstopfungen entgegenwirken. Es empfiehlt sich die Füße hochzulegen. Dadurch sitzt man entspannter und der Stuhlgang geht leichter. - Ausreichende Bewegung
Der Darm wird durch Bewegung in Schwung gehalten. Deshalb solltest du gerade bei Verstopfung in der Schwangerschaft darauf achten, dass du dich moderat, aber ausreichend bewegst. Spaziergänge, Yoga, Schwimmen oder Radfahren sind zu empfehlen. - Richtiges Kauen
Einfach, aber effektiv! Wird die Nahrung schon im Mund ordentlich zerkleinert, hat der Verdauungstrakt weniger zu tun. So wirst du die Verstopfung trotz Schwangerschaft schnell los.
Die optimale Ernährung während der Schwangerschaft
8 Hausmittel gegen Verstopfungen in der Schwangerschaft
Du kannst auch mit einigen Hausmitteln gegen Verstopfung dafür sorgen, dass dein Darm wieder in Schwung kommt:
- Dörrobst
Vor allem Pflaumen, aber auch Datteln oder Aprikosen sind ballaststoffreich und kurbeln die Verdauung an. - Pflaumensaft
Alternativ kannst du Pflaumensaft trinken, dieser wirkt leicht abführend. - Sauerkraut
Da Sauerkraut Milchsäure enthält, fördert er die Verdauung bei Schwangerschaftsverstopfungen. Du kannst entweder rohem Sauerkraut zwischendurch als Snack essen oder Sauerkrautsaft vor deiner Mahlzeit trinken. - Wasser
Ein altbewährtes Mittel gegen Verstopfungen ist Wasser. Trink morgens auf nüchternen Magen ein Glas lauwarmes Wasser mit Zitrone. Wenn das nicht hilft, kannst du auch versuchen ein bis zwei Gläser Wasser mit Kohlensäure vor einer Mahlzeit zu trinken. - Weizenkleie, Floh- oder Leinsamen
Am besten, du mischt sie morgens in deinen Joghurt oder dein Müsli. Auch im Salat machen sie sich gut. Achte aber darauf, zeitgleich ausreichend Flüssigkeit aufzunehmen. - Ballaststoffe
Ballaststoffe regen die Verdauung an und wirken Wunder bei Verstopfungen. Schwangerschaft geht meist mit einer Ernährungsumstellung einher. Achte daher generell auf eine abwechslungsreiche und gesunde Ernährung mit Vollkornprodukten sowie frischem Obst und Gemüse, Samen, Nüssen und Hülsenfrüchten. - Viel Flüssigkeit
Wenn du auf eine ausreichende Flüssigkeitsaufnahme achtest, hältst du deinen Darm bei Laune. Der Nahrungsbrei verflüssigt sich und kann so leichter transportiert werden. Mindestens zwei Liter Wasser, ungesüßte Tees, die für Schwangere unbedenklich sind, und ab und zu verdünnter Fruchtsaft sind zu empfehlen. - Milchzucker
Milchzucker ist ein natürliches Abführmittel, das aus Molke gewonnen wird. Bei Verstopfungen kannst du über den Tag verteilt ein bis vier Esslöffel einnehmen.
Stopfende Lebensmittel
Abführen in der Schwangerschaft
Verstopfungen können nicht nur lästig sein, sondern auch zu Schmerzen führen. Generell solltest du versuchen die Verdauungsprobleme auf natürlichem Wege zu lösen. Abführmittel jeglicher Art solltest du nicht einnehmen. Nicht nur können sie vorzeitige Wehen auslösen, sie können auch den Wasserhaushalt des Darms beeinflussen.
Das Bundesministerium für Gesundheit empfiehlt bei Versagen von gängigen Hausmitteln die Abführmittel Lactulose oder Macrogol. Nicht verwenden solltest du laut dem Bundesgesundheitsministerium dagegen Docusat, Bittersalz, Anthrachinon-Derivate (Sennesblätter, Rhabarberwurzel, Faulbaumrinde, Aloe), Paraffinum und Rizinusöl.
Alle Medikamente solltest du aber nur in Rücksprache mit deinem Arzt einnehmen!
Verstopfung in der Schwangerschaft: Risiken
In den meisten Fällen sind Verstopfungen während der Schwangerschaft einfach nur unangenehm. Aufpassen solltest du, wenn das Pressen zu Hämorrhoiden führt. Wenn du starke Verstopfungserscheinungen aufweist und unter extremen Schmerzen leidest, solltest du das nicht auf die leichte Schulter nehmen und einen Arzt aufsuchen. Dieser kann dir helfen herauszufinden ob die Verstopfungen durch eine falsche Ernährung oder anderweitig bedingt ist.