Bedeuten Senkwehen, dass die Geburt bald beginnt?
Senkwehen werden oft auch als Vorwehen bezeichnet – damit bereitet sich dein Körper auf die Geburt vor.
Was passiert bei Senkwehen?
Sie senken – wie es der Name schon sagt – dein Baby tiefer ins Becken. So wird es in die richtige Geburtsposition gedrückt. Der Kopf des Kindes berührt dann den Beckeneingang und drückt auf den Muttermund. Mit den Vorwehen kündigt sich also langsam die Geburt an: Aber diese Wehen öffnen den Muttermund noch nicht!
Senkwehen – ab wann treten sie auf?
Senkwehen treten meistens in den letzten Schwangerschaftswochen auf. Laut der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) setzten die Vorwehen „meist gegen Ende der 36. Schwangerschaftswoche ein“. Je näher der Geburtstermin rückt, desto häufiger und intensiver können sie sein.
Wie lange dauern die Senkwehen?
Eine Senkwehe dauert in der Regel etwa 30 Sekunden bis zu einer Minute. Sie können über mehrere Stunden in verschieden großen Abständen auftreten. Dieses Detail ist wichtig. Sollten die Wehen in regelmäßigen, immer kürzeren Abständen kommen und an Intensität zunehmen, kontaktiere bitte deine Hebamme oder Gynäkolog*in.
Vorwehen erkennen: Wie fühlen sich Senkwehen an?
Senkwehen machen sich meistens durch ein Ziehen im Rücken und unteren Bauch bemerkbar – das Ziehen kann auch bis in die Oberschenkel ausstrahlen. Das fühlt sich dann zuerst ein bisschen an wie ein Muskelkater. Die Schmerzen nimmt aber jede Frau etwas anders wahr.
Grundsätzlich wird bei Vorwehen die Bauchdecke kurz härter. Auch der Babybauch selbst kann sich verändern. Manche Frauen bemerken, dass ihr Bauch oben flacher und unten runder wird. Das lässt sich dadurch erklären, dass die Gebärmutter und das Baby nach unten rutschen. Hast du bisher unter Kurzatmigkeit gelitten, wird das wahrscheinlich ab jetzt besser. Durch das Absenken werden Magen und Lunge dann nämlich nicht mehr so eingeengt. Manche Frauen haben auch das Gefühl, dass die Gebärmutter und das Baby auf ihre Blase drücken.
So unterscheiden sich Senkwehen von Übungswehen und Geburtswehen
Übungswehen begleiten die meisten Frauen schon seit Mitte ihrer Schwangerschaft. Sie sind im Vergleich eher schmerzlos und lassen die Bauchdecke nur kurz hart werden. Senkwehen dagegen spüren Schwangere schon etwas intensiver. Da sie nur wenige Wochen vor der Geburt auftreten, kann das ziemlich verunsichern. Viele Frauen teilen die Sorge, Senkwehen und Geburtswehen zu verwechseln. Aber es gibt ein paar deutliche Unterschiede.

© TargetVideo
Anders als Geburtswehen sind Senkwehen…
- sehr unregelmäßig. Zwischen zwei Vorwehen können sogar Tage vergehen.
- nicht muttermundwirksam. Sie öffnen den Muttermund noch nicht.
- gut zu veratmen. Die Schmerzintensität nimmt nicht zu.
- mit Wärme gut zu lindern. Bei Geburtswehen kann Wärme das genaue Gegenteil bewirken.
Wenn du dir unsicher sein solltest, ob die Senkwehen nicht doch Geburtswehen sind, solltest du natürlich zur Sicherheit immer bei deiner Hebamme nachfragen oder im Krankenhaus vorbeischauen.
Das passiert mit deinem Körper bei Senkwehen
Tipps gegen die Schmerzen: Was hilft bei Senkwehen?
Es gibt ein paar Dinge, die du gegen die Schmerzen bei Vorwehen helfen können. Wie bei so vielen Dingen gilt auch hier: Senkwehen nimmt jede Frau anders wahr – und bei jeder Schwangeren helfen unterschiedliche Dinge.
- Wärme: Eine Wärmflasche oder ein Kirschkernkissen kann gegen das Ziehen im Bauch helfen. Dadurch entspannen sich nämlich die Muskeln. Auch ein warmes Bad kann Wunder wirken.
- Entspannung: Senkwehen tun weh – und da kann es schwer sein, sich zu entspannen. Entspannungsübungen, die du zum Beispiel in Geburtsvorbereitungskursen lernst, können dir hier helfen. Wenn dein Partner in der Nähe ist, kannst du ihn auch um eine Massage bitten.
- Himbeerblättertee (frühestens ab der 34. SSW): Je nachdem, in welcher Schwangerschaftswoche du bist, kann dir Himbeerblättertee gegen die Schmerzen von Vorwehen helfen. Er entspannt nämlich die Beckenbodenmuskulatur. Jedoch kann der Tee auch wehenfördernd wirken – deswegen nicht vor der 34. SSW trinken und immer vorher mit deiner Hebamme absprechen.
In der Regel helfen eine warme Dusche und etwas Entspannung schon gegen die Senkwehen. Sind die Beschwerden jedoch sehr stark, kannst du auch schwangerschaftsverträgliche Schmerzmittel nehmen. Diese solltest du aber niemals ohne vorherige Absprache mit deinem Arzt oder deiner Hebamme einnehmen.
Mehr zu Schmerzmitteln in der Schwangerschaft liest du hier.
Wann sollte ich lieber doch zum Arzt gehen?
Senkwehen sind in den letzten Schwangerschaftswochen total normal. Wenn die Vorwehen aber nicht mehr abklingen, länger anhalten oder sogar stärker werden, solltest du das zur Sicherheit doch mit deinem Arzt oder deiner Hebamme absprechen. Verlasse dich hier am besten immer auf dein Bauchgefühl – wenn du kein gutes Gefühl bei den Senkwehen hast, ist es nie schlecht, das abklären zu lassen.