Weihnachtsessen in der Schwangerschaft: Marzipan, Zimtsterne & Co.
Vom Zimtstern bis zur Bratensoße: Welche Naschereien und Lebensmittel du in der Weihnachtszeit unbeschwert genießen kannst und wo etwas Vorsicht geboten ist, liest du hier.

Lebkuchen in der Schwangerschaft
In Lebkuchen stecken – wie auch in vielen anderen weihnachtlichem Gebäcken – Gewürze wie Zimt, Nelken, Anis, Ingwer, Piment, Muskatnuss oder Kardamom. Einigen dieser Gewürze wird einen wehenfördernde Wirkung nachgesagt.
Daher solltest du Lebkuchen in der Schwangerschaft nur in Maßen essen – allerdings eher wegen des Zuckers. Wenn du selber backen willst, kannst du die Menge der Gewürze selbst regulieren. Verwende von allem einfach ein bisschen weniger.

Ist Marzipan in der Schwangerschaft erlaubt?
Ja! Zwar enthalten einige Marzipan-Produkte Alkohol, der Anteil ist allerdings so gering, dass er in normalem Verzehrmaß keine Gefahr für dein Baby darstellt. Einige Anbieter stellen ihr Marzipan mittlerweile ganz ohne Alkohol her. Wer sicher gehen möchte, wirft am besten einen genauen Blick in die Zutatenliste auf der Verpackung.

Sind Zimtsterne für Schwangere bedenklich?
Bei Zimtsternen machst du dir wahrscheinlich doppelt Sorgen. Zum einen, weil Zimt wehenfördernde Eigenschaften zugeschrieben werden, zum anderen, weil der gebräuchliche Cassia-Zimt durch den hohen Cumarin-Anteil als leberschädigend gilt.
Auch hier können wir dich beruhigen. Wer Zimtsterne nicht in rauen Mengen verzehrt, muss sich keine Sorgen machen. Laut der Verbraucherzentrale Mecklenburg-Vorpommern können Erwachsene mit einem Körpergewicht von 60 Kilogramm täglich bis zu 120 Gramm Cassia-Zimt bedenkenlos essen. Ein Blech Zimtsterne enthält gerade einmal vier Gramm. Mit dieser Menge löst du auch keine Wehen aus.
Wer auf Nummer sicher gehen möchte, backt Zimtsterne selbst und verwendet den etwas teureren, aber Cumarin-freien Ceylon-Zimt. Alles was du zum Thema Zimt in der Schwangerschaft wissen musst, findest du außerdem hier.

Raclette & Raclette-Käse in der Schwangerschaft
Beim Raclette in der Schwangerschaft kommt es ganz darauf an, was du in dein Pfännchen legst. Fleisch und Fisch müssen immer gut durchgebraten sein. Um auf Nummer sicher zu gehen, kannst du sie bereits vorher in der Pfanne anbraten und im Raclette nur noch einmal erwärmen.
Bei Raclette-Käse gilt: Weil einige Käse-Sorten aus Rohmilch hergestellt werden, musst du sie besonders sorgfältig erhitzen. Am besten achtest du bereits beim Einkauf auf einen pasteurisierten Raclette-Käse. Die Rinde vom Käse musst du in jedem Fall abschneiden.

Darf ich in der Schwangerschaft Fondue machen?
Das klassische Käse-Fondue ist in der Schwangerschaft leider nicht zu empfehlen. Denn es wird traditionell mit Rohmilch-Käse, Weißwein und Kirschwasser zubereitet. Zum Schutz vor Listeriose solltest du auf den Käse lieber verzichten. Das Fondue wird auch nicht so stark erhitzt, dass der Alkohol komplett verdampft.
Auf das klassische Schweizer Käsefondue musst du in der Schwangerschaft also verzichten, aber du kannst das Rezept mit pasteurisiertem Käse und alkoholfreiem Wein für dich abwandeln.

Stemellachs in der Schwangerschaft: Eine gute Alternative?
In den Weihnachtstagen dürfen für viele kleine Häppchen mit geräuchertem Lachs nicht fehlen. Weil Räucherlachs in der Schwangerschaft tabu ist, kann Stremellachs eine Alternative sein. Der wird heiß geräuchert, also über 70 Grad. So werden Listerien oder Erreger, die eine Toxoplasmose auslösen können, in der Regel abgetötet. Bei einem sehr dicken Stück Stremellachs besteht für Schwangere dennoch ein Restrisiko: Es kann sein, dass nicht alle Teile des Fisches auf 70 Grad erhitzt wurden, besonders im Inneren. Um auf Nummer sicher zugehen, kannst du auch den Stremellachs im Ofen oder der Pfanne noch einmal kurz erhitzen.

Kinderpunsch als Glühwein-Alternative
Ein Kinderpunsch in der Schwangerschaft ist eine gute Alternative zum Glühwein auf dem Weihnachtsmarkt. Auch wenn Kinderpunsch die typischen Weihnachtsgewürze enthält, musst du dir keine Sorgen um eine wehenfördernde Wirkung machen, wenn du ein oder zwei Tassen genießt. In großen Mengen solltest du den Kinderpunsch in der Schwangerschaft dennoch vermeiden, aufgrund des hohen Zuckergehalts.

Gewürze wie Ingwer und Kardamom in der Schwangerschaft
Zwar gelten die typischen Weihnachtsgewürze als Wehenförderer. In den Mengen, in denen sie in Christstollen, Plätzchen und Co. enthalten sind, lösen sie aber keine Wehen aus. Wie bei vielen Lebensmitteln in der Schwangerschaft kommt es auch hier auf die Dosierung an. Ein Stück Stollen und ein paar Plätzchen kannst du ohne Probleme essen.
Alle bedenklichen Lebensmittel und Verbote findest du hier: Was darf man in der Schwangerschaft nicht essen?

Darf ich in der Schwangerschaft Forelle essen?
Bei vielen Familien steht in der Weihnachtszeit Forelle auf dem Speiseplan. Auf die beliebte geräucherte Forelle musst du in der Schwangerschaft allerdings verzichten. Der Fisch wird beim Räuchern nicht stark genug erhitzt, und kann somit für dein Baby schädliche Bakterien enthalten.
Alternative: Ein schönes Stück Forelle aus dem Backofen kannst du in der Schwangerschaft dagegen problemlos verzehren. Die Forelle zählt im Gegensatz zu Thunfisch, Makrele oder Seeteufel auch nicht zu den mit Quecksilber belasteten Fischen.

Rotwein in der Bratensoße
In der Theorie sollte der Alkohol in der Rotweinsoße verdampfen. In der Praxis ist das Ganze etwas schwieriger. Wird der Wein in der Soße nicht lange genug erhitzt, kann es sein, dass immer noch Alkohol im Essen zurückbleibt. Bei geschlossenem Deckel verdampft der Alkohol in der Soße zwar, sammelt sich aber im Deckel wieder und tropft zurück ins Essen.
Um sicher zu sein, solltest du daher auf Wein in der Soße verzichten. Du kannst ihn aber problemlos durch einen alkoholfreien Wein oder Traubensaft ersetzen.

Kartoffelsalat lieber ohne Mayonnaise
Bei vielen Deutschen stehen an Heiligabend Kartoffelsalat und Würstchen auf dem Tisch. In der Schwangerschaft solltest du diesen aber lieber ohne Mayonnaise zubereiten oder auf eine Mayonnaise ohne rohes Ei zurückgreifen. Wenn du bei anderen zu Gast bist, frage im Zweifelsfall lieber einmal nach.
Was du über Mayonnaise in der Schwangerschaft wissen musst, erklären wir hier.

Enten- oder Gänseleberpastete in der Schwangerschaft
Die beliebte Foie Gras ist als Weihnachtsdelikatesse für Schwangere leider verboten. Sie enthält hohe Mengen an tierischem Vitamin A, was die Hornhaut und Leber deines Babys schädigen kann. Außerdem sind viele Produkte aus Enten- oder Gänseleber mit hohen Mengen Schwermetallen belastet.

Nachtische wie Parfait und Eis
Auch hier gilt: Es kommt auf die Zubereitung an. Einige Nachspeisen wie Parfait und selbstgemachte Eiscreme enthalten rohes Ei. Um einer Salmonellen-Erkrankung vorzubeugen, solltest du auf diese Nachspeisen lieber verzichten. Wenn du zu Gast bist, frage im Zweifel lieber einmal zu viel nach, wie das Parfait zubereitet wurde. Alles, was du zu Eiscreme in der Schwangerschaft wissen musst, erklären wir hier.