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WLAN Strahlung kann Fehlgeburten Risiko erhöhen

Einsame Mutter mit Handy
Internetnutzung, aber nur in Maßen?
@rawpixel via Pixabay

Kein Ort der Welt bietet schwangeren Frauen so viel Informationen über die Schwangerschaft und ihr ungeborenes Kind wie das Internet. Doch das dauernde Aussetzen übermäßig hoher Strahlung kann einer Studie zufolge dem Ungeborenen mehr schaden als bisher bekannt.

Zusammenhang zwischen WLAN-Strahlung und Fehlgeburten

Eine Studie, die im Dezember 2017 in der Zeitschrift „Scientific Reports“ veröffentlicht wurde, hat untersucht, ob auch Strahlung durch WLAN-Geräte im Zusammenhang mit einem erhöhten Fehlgeburtenrisiko steht. Denn die Wissenschaftler konnten feststellen, dass Frauen, die in urbanen Ballungszentren öfter einen Abgang erlitten als eine Vergleichsgruppe, die in weniger dicht besiedelten Gebieten wohnten.

Gerade in modernen Großstädten umgibt uns rund um die Uhr Strahlung: Zum Beispiel durch Mobilfunkmasten im öffentlichen Raum und zu Hause durch WLAN-Geräte, Bluetooth und auch durch Mikrowellenstrahlung. Eigentlich gilt diese Strahlung als unbedenklich für den Menschen. Doch die Wissenschaftler vermuten, dass die Belastung auf unseren Körper und vor allem auf das Ungeborene unterschätzt wird.

An der Studie nahmen 913 schwangere Frauen aus dem Raum San Francisco (USA) teil. Wohnten die Probandinnen in dicht besiedelten Gebieten lag das Risiko einer Fehlgeburt bei 24,2 Prozent. Bei den Schwangeren, die außerhalb der Stadt wohnten war das Risiko deutlich geringer – es lang nur bei 10,4 Prozent. Da die Wissenschaftler keine andere eindeutige Gemeinsamkeit ausmachen konnten, liegt für sie auf der Hand, dass die Alltags-Strahlenbelastung zu den Fehlgeburten führen muss.

Kritik an der Studie

Im ersten Moment schockt das Ergebnis. Schließlich sind wir eigentlich fast überall von WLAN-Strahlung umgeben. Doch die Studie hat große Schwachstellen. Als Kritik an der Studie galt die Tatsache, dass sich die Messergebnisse der Teilnehmer an Daten eines einzigen Tages festmachten. Diese Ergebnisse auf eine ganze Schwangerschaft hochzurechnen ist sehr riskant.

Grenzwerte der Höchstbelastung noch nicht bekannt

Bislang gibt es nur sehr wenige Studien, die den Zusammenhang zwischen nicht-ionisierender Strahlung und dem Risiko einer Fehlgeburt untersuchen. „Aufgrund des derzeitigen Mangels an Forschung zu diesem Thema ist nicht bekannt, wo die biologische Grenze liegt, ab der sich Probleme entwickeln können. Und wir verstehen auch noch nicht die möglichen Mechanismen für erhöhte Risiken“, so Dr. De-Kun Li, Hauptautor der Studie. Sicher ein wichtiger Forschungsansatz, aber noch besteht kein Grund zur Panik. Immerhin kommen ja auch trotz WLAN & Co schon seit Jahren genug Babys gesund auf die Welt.

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