Zyste am Eierstock: Muss ich mir Sorgen machen?

Junge Frau stützt Kopf auf Unterarme
Eine Zyste am Eierstock bleibt oft unbemerkt
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In der Regel bildet sich eine Zyste am Eierstock unbemerkt und wird erst durch eine Vorsorgeuntersuchung entdeckt. Wie aber entsteht eine Eierstockzyste überhaupt und kann sie meine Fruchtbarkeit beeinflussen?

Was ist eine Zyste am Eierstock?

Eine Zyste ist grundsätzlich ein mit Flüssigkeit oder Gewebe gefülltes Bläschen. Eine Zyste am Eierstock wird auch als Ovarialzyste bezeichnet und verursacht in den meisten Fällen keine Beschwerden und ist gut zu behandeln. Leider können manche Eierstockzysten eine Schwangerschaft trotzdem erschweren. Im Folgenden findest du jeweils Kurzinfos zu verschiedenen Arten der Eierstockzyste.

Eierstockzysten: angeboren oder funktionell

Bei Zysten am Eierstock unterscheidet man zwischen zwei Arten:

  • den funktionellen Zysten am Eierstock
  • den angeborenen Zysten am Eierstock

Funktionelle Eierstockzysten

Wird eine Zyste am Eierstock entdeckt, handelt es sich in den meisten Fällen um eine funktionelle Zyste. Sie können ab dem geschlechtsreifen Alter entstehen, vor allem in der Pubertät oder während der Wechseljahre, da der Körper hier besonders starken hormonellen Schwankungen ausgesetzt ist.

Weitere Ursachen, die zu einer solchen Eierstockzyste führen können, sind beispielsweise Nebenwirkungen von Hormontherapien oder eine Endometriose – also eine vorwiegend gutartige Wucherung der Gebärmutterschleimhaut.

Unter den funktionellen Zysten am Eierstock existieren folgenden Unterarten:

  • Follikelzyste

Einmal im Monat bildet sich im Eierstock ein Eibläschen – Follikel genannt. Er ist mit Flüssigkeit sowie der heranreifenden Eizelle gefüllt. Ist der Follikel zwischen 15 und 25 Millimeter groß, platzt er und setzt die Eizelle frei (Eisprung). Findet jedoch kein Eisprung statt, kann der Follikel im Eierstock erhalten bleiben und weiterwachsen. Das Ergebnis ist eine bis zu acht Zentimeter große, mit Flüssigkeit gefüllte Follikelzyste.

  • Gelbkörper-Zyste

Eine weitere Form der Eierstockzyste ist die Gelbkörper-Zyste, auch Corpus-luteum-Zyste genannt. Der Gelbkörper entsteht aus den Resten des gesprungenen Follikels. Normalerweise bildet sich der Gelbkörper von selber zurück, wenn die freigesetzte Eizelle nicht befruchtet wird. Er kann sich aber auch zystisch verändern. Auch die sogenannte Luteinzyste kann aus dem Gelbkörper im Zuge einer Hormontherapie gegen Unfruchtbarkeit entstehen.

Diese Art der Zyste am Eierstock kann bei einer Endometriose entstehen und zwar, wenn sich Teile der Gebärmutterschleimhaut in den Eierstöcken ansiedeln und dort weiterwachsen. Dabei behält die Gebärmutterschleimthaut jedoch die Funktion bei, während der Menstruation zu bluten. Das Problem: Weil das Blut nicht abfließen kann, wie es in der Gebärmutter der Fall ist, bilden sich Zysten, die wegen ihrer Farbe Schokoladenzysten genannt werden.

  • Polyzystische Ovarien

Bei dieser Form der Eierstockzyste ist ebenfalls ein hormonelles Ungleichgewicht schuld, was dazu führt, dass die Eierstöcke immer mehr Follikel bilden. Diese platzen jedoch nicht, sondern werden zu polyzystische Ovarien. Sie sind Hauptmerkmal des sogenannten PCO-Syndroms (polyzystisches Ovarialsyndrom). In diesem Fall erschwert es die Eierstockzyste schwanger zu werden.

Angeboren Zyste am Eierstock

Es gibt jedoch auch angeborene Fehlbildungen wie den Dermoidzysten oder den Parovarialzysten, die sich aus embryonalen Gewebe bilden und entweder in oder neben den Eierstöcken siedeln. Im Gegensatz zu den funktionellen sind angeborene Zysten am Eierstock weitaus seltener. Bösartige Entartungen sind noch seltener: In nur ein bis zwei Prozent der Fälle handelt es sich um einen Tumor.

Eierstockzyste: Symptome

Oft entwickeln sich Eierstockzysten symptomfrei. Ab einer bestimmten Größe und bei Komplikationen können jedoch folgende Symptome auftreten:

Störungen der Regelblutung
Krämpfe und Ziehen im Unterleib
Rückenschmerzen
Schmerzen beim Geschlechtsverkehr
Übelkeit
Fieber
Schwindel

Kläre solche Symptome immer mit deinem behandelnden Frauenarzt ab.

Zyste am Eierstock: Diagnose und Behandlung?

Wenn der Verdacht auf eine Ovarialzyste besteht, stellt der behandelnde Frauenarzt in der Regel zunächst mehrere Fragen, wie:

  • Wann war die letzte Regelblutung?
  • Wie lange hat sie gedauert?
  • Werden Hormonpräparate genommen?

Danach untersucht der Arzt die Eierstöcke per Ultraschall. Diagnostiziert er eine Dermoid- oder Parovarialzyste am Eierstock, wird er diese per Bauchspiegelung (in Vollnarkose) entfernen. Dieser operative Eingriff ist jedoch eher selten.

Abhängig von Art und Größe kann eine Eierstockzyste auch mit Medikamenten therapiert werden. Die darin enthaltenen Hormone können zu einer Rückbildung des entarteten Gewebes führen.

Kann eine Eierstockzyste gefährlich werden?

In über 90 Prozent der Fälle sind Eierstockzysten kein Grund zur Sorge und heilen von selbst und ohne Therapie aus. Und auch wenn sie in der Regel weder Beschwerden noch Komplikationen verursachen, gibt es auch hier Ausnahmen.

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Zyste am Eierstock geplatzt: Wie hoch sind die Risiken?

Dies kann beispielsweise sowohl bei einer Tastuntersuchung als auch ohne Auslöser geschehen, ist äußerst schmerzhaft, aber auch harmlos. Gefährlich wird es erst, wenn umliegende Gefäße verletzt wurden und es zu Blutungen im Bauchraum kommt. Dann muss umgehend operiert werden.

Das bedeutet Stieldrehung einer Eierstockzyste

Eine große Zyste am Eierstock ist manchmal über einen Gefäßstiel mit ihm verbunden. Ruckartige Bewegungen können dazu führen, dass sich der Stiel verdreht und die Blutversorgung des Eierstocks unterbrochen ist. Die Folge: starke Schmerzen, Schweißausbrüche und Übelkeit. Hier muss eine OP erfolgen.

Zyste am Eierstock: Schwangerschaft möglich?

Eine Zyste am Eierstock hat nur selten Auswirkungen auf die Fruchtbarkeit der Frau. Jedoch haben Frauen mit Kinderwunsch im Fall von polyzystischen Ovarien und bei schwerwiegenden Eierstockzysten in Folge einer Endometriose oft Probleme, schnell schwanger zu werden.

Quellen