Studie untersucht: Was ist die beste Saugerform für Schnuller?

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Für Eltern kann der Schnuller ein echter Nothelfer sein. Experten kritisieren immer wieder die negativen Seiten: vor allem Zahn- und Kieferfehlstellungen. Ein falscher Schnuller kann sich also nachhaltig auf die kindliche Gesundheit auswirken. Wissenschaftler haben jetzt in einer aufwändigen Computersimulation getestet, welche Saugerform die beste ist. Die Unterschiede fallen sehr deutlich aus.

Babys haben ein angeborenes Saugbedürfnis

Babys haben ein ganz natürliches Saugbedürfnis. Sogar im Babybauch lässt sich schon beobachten, wie die Winzlinge zufrieden an ihren Daumen nuckeln. An Mamas Brust saugen Babys daher nicht nur, wenn sie hungrig sind. Das Nuckeln wirkt beruhigend, sogar schmerzlindernd, hilft beim Einschlafen und regt die Verdauung an.

Entspanntes Nuckeln an der Brust ist im Familienalltag allerdings nicht immer möglich und auch nicht sonderlich praktisch. Schnuller sind daher bei Babys und Mamas gleichermaßen beliebt und ein toller Helfer. Ärzte, Logopäden, Hebammen und Stillberater haben zu den Beruhigungssaugern eine gespaltene Meinung.

Experten kritisieren: falsche Schnuller begünstigen Zahnfehlstellungen

In den aktuellen Leitlinien zur „Prävention des Plötzlichen Säuglingstods“ empfehlen Kinderärzte, Babys zum Einschlafen einen Schnuller anzubieten. Gerade bei nicht gestillten Kindern kann das das Risiko des plötzlichen Kindstods senken.

Allerdings kann ein falscher Schnuller auch zu Zahnfehlstellungen und Kieferverformungen führen, was vor allem Zahnärzte und Kieferorthopäden immer wieder kritisieren. Zu häufiges „Schnullern“ und eine späte Entwöhnung sollen auch die Entstehung von Sprachproblemen wie Lispeln oder eine falsche Atmung durch den Mund begünstigen. Hebammen und Stillberater merken immer wieder an, dass sich Stillprobleme durch den Einsatz von Schnullern verschärfen können.

Viele Eltern sind daher skeptisch, ob sie ihren Babys überhaupt einen Beruhigungssauger geben sollen – und wenn doch, welchen. Das Angebot ist groß und es gilt, zwischen ganz verschiedenen Saugerformen zu entscheiden. Für jede Form gibt es Befürworter und Gegner.

Die Frage ist also: Welcher Schnuller ist der beste?

Die Universität Minho in Portugal hat dazu eine spannende Studie durchgeführt. In aufwändig erstellten Computersimulationen wurde untersucht, wie sich verschiedene Schnuller-Formen jeweils auf Gaumen, Kiefer und Zähne von Babys auswirken.

Die Ergebnisse zeigen „eindrucksvoll das Ausmaß der Verformungen und Fehlstellungen durch falsche und zu lang genutzte Schnuller“, resümiert die Kinderzahnärztin Isabell von Gymnich. Entscheidend ist dabei die Form des Saugers: Es gibt große Unterschiede zwischen runden, symmetrischen oder abgeflachten, orthodontischen Saugern.

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Warum ist die Studie anders?

Für die Studie wurde ein sehr genaues Computermodell vom Gaumen eines 6 Monate alten Kindes erstellt. Schleimhaut, verschiedene Knochenstrukturen des Kiefers, Zunge und sich entwickelnde Zähne wurden dabei berücksichtigt. Auch der Saugzyklus wurde lebensecht nachempfunden.

Schnuller mit original NUK-Form schonen Babys Gebiss am besten

Die Simulationen zeigen, dass Schnuller mit der orthodontischen, original NUK-Form (NUK Genius oder NUK Standard Sauger) am schonendsten für Gaumen und Kiefer sind. Durch die abgeflachte Saugerform wird der Druck beim Nuckeln gleichmäßiger verteilt und es kommt so zu einer geringeren Verschiebung der Schneidezähne und Backenzähne. NUK Beruhigungssauger können also dazu beitragen Zahnfehlstellungen zu vermeiden.

Vergleich im Computermodell: Die original NUK Form und vier Sauger mit anderem Design.

Animation verschiedene Saugerformen: Druck auf Zunge und Gaumen

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„Es ist begrüßenswert, dass in der aktuellen Studie nach der optimalen Schnullerform gesucht wurde, denn der Beruhigungssauger kann hilfreich sein“, sagt Ingrid Lohmann, Hebamme B.Sc.

Eltern sollten Schnuller also keinesfalls verteufeln. Er kann – richtig eingesetzt – eine gute Entlastung im Familienalltag sein! Auf folgende Kriterien solltest du achten.

Das ist für Schnuller wichtig: 

  • abgeflachte, orthodontische Saugerform (geringer Maximaldruck auf Gaumen und Kiefer)
  • dünner Saugerhals (für geringe Bissöffnung)
  • geringes Gewicht
  • weiches Material (Silikon)
  • Schnuller gezielt und temporär benutzen (kein Dauernuckeln)
  • Entwöhnung ab dem 2. Lebensjahr
  • Kind sollte nur ohne Schnuller sprechen